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BÄK unterstützt Regierungspläne für Reform der Ärzteausbildung

Die Koalition greift bei Änderung der Approbationsordnung langjährige Forderungen der Ärzteschaft auf



Berlin, 30.09.2011

„Damit aus motivierten Medizinstudenten praxisnah ausgebildete Medizinabsolventen werden, die auch tatsächlich den Arztberuf ergreifen, müssen wir die Vorgaben für die Ärzteausbildung dringend reformieren. Deutsche Ärztetage haben schon seit langem mehr Praxisnähe im Studium, familienfreundliche Studienbedingungen und neue Regelungen für das Staatsexamen gefordert. Dass jetzt auch der Gesetzgeber nachzieht und entsprechende Änderungen der ärztlichen Approbationsordnung plant, begrüßen wir ausdrücklich“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery.

Der vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegte Referentenentwurf zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte sieht unter anderem die Abschaffung des heftig umstrittenen Hammerexamens vor. Stattdessen soll der schriftliche Teil des zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung vor das Praktische Jahr verlagert werden. „Dass angehende Ärzte die erforderlichen theoretischen Kenntnisse nachweislich erworben haben, bevor sie sich während des Praktischen Jahres klinisch-praktische Erfahrungen und Fertigkeiten aneignen, ist didaktisch sehr sinnvoll“, lobte Montgomery.

Der BÄK-Präsident betonte, dass der Änderungsentwurf zudem geeignete Maßnahmen für den Kampf gegen den Ärztemangel enthalte. „Besonders wichtig ist, dass den Medizinstudierenden die Arbeit von Hausärzten näher gebracht werden soll. Wer schon im Studium Einblick in das interessante und vielfältige Tätigkeitsspektrum von Hausärzten erhält, der entschließt sich später eher zu einer Laufbahn in der Allgemeinmedizin“, sagte Montgomery. Flankierend setzten sich die Ärztekammern dafür ein, Studierenden und später jungen Ärzten Teile ihrer Aus- oder Weiterbildung auf dem Land zu ermöglichen. Dadurch könnten Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden.

„Die geplante Änderung der Approbationsordnung kann zudem dazu beitragen, dass mehr Studierende ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und somit mehr ärztlicher Nachwuchs zur Verfügung steht. Die vorgesehene Neuregelung, das Praktische Jahr auf Wunsch auch in Teilzeit zu absolvieren, ermöglicht vielen Studierenden, Familie und Studium besser in Einklang bringen“, erklärte Montgomery. Gut sei auch, dass das Praktische Jahr künftig außerhalb der Uniklinik oder den ihr zugeordneten Lehrkrankenhäusern absolviert werden kann. Dies erweitere nicht nur die Wahlmöglichkeiten für die Studierenden, dadurch stiegen auch die Chancen für Kliniken auf dem Land, Nachwuchs für die Patientenversorgung zu gewinnen. Positiv hob der BÄK-Präsident zudem hervor, dass künftig neben der Palliativmedizin auch ausdrücklich die Schmerzmedizin in die Approbationsordnung aufgenommen werden soll.

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