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Bayerischer Gesundheitssektor stellt Hitzeschutz-Projekte zum bundesweiten Hitzeaktionstag vor

Unter dem Titel „Mit Hitze keine Witze“ lud das Bündnis Hitzeschutz Bayern am 3. Juni 2024 Expertinnen und Experten in die Bayerische Landesärzte-kammer (BLÄK) ein, um im Rahmen des bundesweiten Hitzeaktionstags auf die Gesundheitsgefahren von Hitzewellen und mögliche Gegenmaßnahmen aufmerksam zu machen. Im Rahmen des Symposiums stellten die Bündnispartnerinnen und -partner zahlreiche wichtige Projekte zur Verbesserung des Hitzeschutzes vor – von klimasensibler Gesundheits- und Arzneimittelberatung durch die Krankenkassen über Hitzeschutztipps durch Apotheken bis hin zu Hitzeschutz-Fortbildungen und Musterhitzeschutzplänen für ärztliche Praxen und Kliniken.

Zudem wurden Forderungen an die Politik für ein hitzeresilientes Deutschland bekräftigt. Dazu gehört einmal mehr ein klarer gesetzlicher Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Dies gilt auch für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, sowie für Betriebe, Kitas und Bildungseinrichtungen. Zudem sollte Hitzeschutz auch in relevanten Rechtsnormen und Verordnungen anderer Sektoren berück-sichtigt werden. Hierzu gehören insbesondere das Baurecht und das Arbeitsrecht. In beiden kann so ein Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung geleistet werden.

„Aufgrund des Klimawandels sind zukünftig immer häufigere und länger andauernde Hitzeperioden zu erwarten, die der Gesundheit der Menschen in Bayern erheblich schaden können. Bereits jetzt kommt es jedes Jahr zu zahlreichen hitzebedingten Todesfällen. Als Bündnis wollen wir deshalb Wissen über die gesundheitlichen Folgen von Hitze in Gesundheitseinrichtungen, bei unseren betreuten Patientinnen und Patienten, sowie in der Bevölkerung verbreiten. Das heutige Symposium hat gezeigt, dass wir dabei bereits auf einem guten Weg sind“, erklärt Dr. Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK.

Dennoch gebe es beim Thema Hitzeschutz noch reichlich Luft nach oben. „Damit Bayern langfristig für Hitzewellen gerüstet ist, braucht es im Freistaat einen verbindlichen Hitzeaktionsplan zur Prävention hitzebedingter Erkrankungen und Todesfälle, der Basis für die Umsetzung auf kommunaler Ebene sein sollte. Ich appelliere an die Politik, sich für dieses wichtige Anliegen einzusetzen“, so Bayerns Ärztekammerpräsident. Das Bündnis Hitzeschutz Bayern besteht aus über 15 Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitssektors im Freistaat.

Professor Dr. Harald Lesch, Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, und einer der Referenten während der Veranstal-tung, ergänzte: „In Europa steigen die Temperaturen deutlich schneller an als im globalen Mittel. Gleichzeitig gibt es aufgrund der demographischen Entwicklungen deutlich mehr Risikopersonen als in anderen Ländern. Das führt dazu, dass die Gesundheitsgefahren durch Hitze in Deutschland be-sonders hoch sind. Der „Europäische Lancet-Countdown-Bericht“ hat das vor wenigen Wochen wieder eindrücklich gezeigt. Zudem müssen wir uns in Zukunft auf deutlich gefährlichere meteorologische Hitzeszenarien einstellen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Gesundheitsakteure Verantwortung für Hitzeschutz übernehmen und mit dem Hitzeaktionstag Politik und Gesellschaft wachrütteln.“

Dr. Martin Herrmann, 1. Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. und Moderator des Symposiums, fügte hinzu: „In diesen Tagen beteiligen sich mehr als 50 Schlüsselinstitutionen mit über hundert Veranstaltungen am 2. bundesweiten Hitzeaktionstag. Sie alle setzen Hitzeschutz für dieses, aber auch für die nächsten Jahre auf die Agenda. Das ist ein Appell an alle, Hitzegefahren ernst zunehmen und Hitzeschutz konsequent umzusetzen. Wir übernehmen Verantwortung für ein hitzeresilientes Deutschland, fordern aber von den politischen Entscheidungsträgern, Hitzeschutz gesetzlich und haushälterisch zu verankern. Auch aus wirtschaftlichen Gründen können wir es uns nicht leisten schlecht auf die stei-genden Gesundheitsgefahren durch Hitze vorbereitet zu sein.“

Pressestelle

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