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Industrialisierung der Medizin

München, 10. Oktober 2012

„‚Heilen als industrieller Prozess?‘, ‚Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodell?‘ oder ‚Heilen als Management?‘ sind drängende Fragen, die derzeit an unseren Berufsstand gestellt werden und an unserem Berufsverständnis kräftig rütteln“, erklärt der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Max Kaplan.

Droht das deutsche Gesundheitswesen, immer noch überall als Vorzeigemodell bezeichnet, tatsächlich zu kippen? Immer häufiger werde festgestellt, dass Krankheiten zur Ware würden, das Gesundheitswesen organisiert sei wie ein Industrieunternehmen, Ärzte zu Anbietern und Patienten zu abgerechneten Fällen würden. „Die moderne Medizin folgt immer mehr den Kategorien des Marktes“, beklagt Kaplan. Gleichzeitig werde ärztliches Handeln zunehmend wie ein industrieller Produktionsprozess behandelt und bewertet. „Die Identität des Arztberufs droht durch das ökonomische Denken regelrecht ausgehöhlt zu werden.“ Umso mehr sei es nötig, die Denkmuster, die mit der Ökonomisierung und Industrialisierung unvermeidbar mit eingeschleust werden, sichtbar zu machen und kritisch zu hinterfragen, betont Bayerns Ärztechef. „Medizin ist kein Gewerbe und muss vielmehr den Hilfe suchenden Patientinnen und Patienten zugewandt bleiben“.

Neben diesen Themen werden auf dem Bayerischen Ärztetag in Augsburg die Berichte des Präsidiums und der Ausschüsse von Interesse sein sowie die Ergänzung und Weiterentwicklung der Satzungswerke der Bayerischen Landesärztekammer. Der Präsident verweist hier insbesondere auf den Entwurf einer Musterfortbildungsordnung sowie auf die Änderung der Weiterbildungsordnung. Zur Diskussion werden ebenso das GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) und seine Umsetzung führen, das  Transplantationsgesetz, das Patientenrechtegesetz, der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Sterbehilfe, die Verwendung der Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen oder die Honorarauseinandersetzungen der niedergelassenen Vertragsärzte.

Mehr dazu lesen Sie in der Oktober-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes
unter www.blaek.de.

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