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Zauberwort Qualität

München, 8. September 2014

In der September-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes schreibt Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), im Leitartikel über die aktuelle Diskussion „Qualität im Gesundheitswesen“. Kaplan fordert: „Wir Ärztinnen und Ärzte sollten auf die Frage nach den Qualitätskriterien präzise Antworten parat haben, um nicht am Ende zum Spielball der Politik zu werden oder bevor die Entzauberung des Qualitäts-begriffs einsetzt.“ Die Regierung setze die Qualität der Versorgung auf ihre Agenda, dabei blieben aber viele Fragen zur Qualitätssicherung unbeantwortet, vage oder offen: Wie setzt sich das Indikatorenset zusammen, welche Risiken wer-den berücksichtigt, wie kann Risikoselektion verhindert werden oder die Frage der Patienten-Compliance, die Rolle des Patienten als Mitentschei-der der Therapieplanung und Koproduzenten des Behandlungsergebnis-ses? Kaplan fragt: „Mit welchen Konsequenzen sollen Qualitätskriterien und Qualitätsindikatoren eigentlich eingesetzt werden: Beschreibung, Emp-fehlung, Vergütung, Zulassung, Leistungsausschluss?“ Auch die rechtliche Relevanz von Qualitätskriterien sei bislang nur wenig spezifiziert.
In der Theorie verberge sich hinter dem Zauberwort Qualität die Struktur-qualität, die Prozessqualität und die Ergebnisqualität (frei nach Avedis Do-nabedian). In der Praxis erweise sich diese Klassifizierung als weitaus dif-ferenzierter. Die Definition Strukturqualität sei noch relativ einfach, da hier definierte Kriterien festgelegt werden können. Bei der Definition der Pro-zessqualität mit der Einbeziehung von Strategien zur Risikovermeidung sei dies schon schwieriger. Letztendlich entscheidend sei jedoch die Ergeb-nisqualität, die multifaktoriell abhängig sei. Die Orientierung der ärztlichen Vergütung an Qualitätsindikatoren stoße bei der Mehrzahl der Ärztinnen und Ärzte – egal ob in Krankenhaus oder Praxis – auf ein entscheidendes Hindernis: Die für die Messung der Qualität notwendigen Daten seien in den Krankenhäusern und noch viel mehr in den Praxen nicht nur schwer zu bestimmen (sogenannte Qualitätsindikatoren), sondern verursachen einen nicht zu vernachlässigenden bürokratischen Mehraufwand.

Mehr dazu lesen Sie in der September-Ausgabe des Bayerischen Ärzte-blattes unter www.blaek.de

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