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Hochqualifizierte Transplantationsbeauftragte

München, 04.08.2015

Anlässlich der 15. Jahrestagung der Transplantationsbeauftragten in Bayern, plädierte Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) und Vizepräsident der Bundesärztekammer (BÄK) für ein Mehr an Vertrauen in die Organspende bzw. in die Transplantationsmedizin in Deutschland. Angesichts der leicht positiv stimmenden aktuellen Zahlen – der Abwärtstrend ist durchbrochen, jedoch steht eine echte Trendwende noch aus – bleibe jedoch die Situation gerade in Bayern besorgniserregend, was das niedrige Niveau der Spenden angehe.
Eine entscheidende Rolle käme hierbei den Transplantationsbeauftragten, die die Organentnahmen in den Kliniken koordinieren, zu, deren Position durch die Novelle des Transplantationsgesetzes gestärkt werde. Dies mache es erforderlich, dass in allen sogenannten „Entnahmekrankenhäusern“ Transplantationsbeauftragte vorgehalten werden, wobei es sinnvoll erscheint, dass Häuser der Grund- und Regelversorgung, mit relativ wenigen Entnahmen, kooperieren.
Zur Stärkung der Position der Transplantationsbeauftragten soll künftig das überarbeitete bundeseinheitliche Curriculum für Transplantationsbeauftragte beitragen, sodass der fachlich qualifizierte Transplantationsbeauftragte unabhängig und weisungsfrei seine Aufgaben in jedem der „Entnahmekrankenhäuser“ ordnungsgemäß wahrnehmen könne. Kaplan wörtlich: „Transplantationsbeauftragte müssen über fachliche Fertigkeiten hinaus auch über besondere Kenntnisse in Fragen der Kommunikation, der Organisation, der Administration und der Qualitätssicherung sowie über spezifische ethische und juristische Belange verfügen.“ Aus ärztlicher Sicht sei eine interdisziplinäre Vermittlung fundierter Fach- und Führungskompetenzen unerlässlich.
Das Fortbildungscurriculum müsse auch im Hinblick auf die Ausbildungszeit verhältnismäßig sein. Bayerns Ärzte-Chef wies darauf hin, dass eine flexible Ausgestaltung des Curriculums durch die jeweiligen Landesärztekammern durch die Modularität des Fortbildungscurriculums grundsätzlich gegeben sei. „Das Curriculum Transplantationsbeauftragter (Arzt) soll die Etablierung hochqualifizierter Transplantationsbeauftragter weiter vorantreiben und damit die Organspende wie die Transplantationsmedizin nachhaltig stärken“, so Kaplans Botschaft.

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