Skip to main content

BÄK ruft zur Grippeschutzimpfung auf

Berlin, 06.10.2015

Die Bundesärztekammer hat dazu aufgerufen, der neuen Grippewelle vorzubeugen und sich gegen die saisonale Influenza impfen zu lassen. „Eine echte Virusgrippe ist keine harmlose Erkältungskrankheit. Vor einer schwer verlaufenden Erkrankung kann eine Grippeimpfung schützen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür“, sagte Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer. Vor allem sogenannte Risikogruppen - Schwangere, ältere und chronisch erkrankte Personen sowie medizinisches und pflegerisches Personal – sollten sich impfen lassen.

Aber auch die Flüchtlinge und Helfer in den Notunterkünften seien besonders gefährdet, sich mit Grippe zu infizieren. „Die Menschen leben in den Erstaufnahmeeinrichtungen auf engstem Raum. Viele von ihnen sind nach langer Flucht geschwächt und oftmals fehlt der Impfschutz. Die Gefahr einer Ansteckung ist bei ihnen besonders hoch. Alle Flüchtlinge sollten deshalb sehr schnell geimpft werden können“, forderte Montgomery.

„Leider lassen sich in Deutschland zu wenige Menschen gegen die Grippe impfen“, kritisierte der BÄK-Präsident. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die Impfquote bei Personen über 60 Jahren im Winter 2013/2014 lediglich bei 49 Prozent und bei chronisch Kranken im Alter von 18 bis 59 Jahren bei nur 23 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert für diese Risikogruppen eine Impfquote von mindestens 75 Prozent.

Angesichts der Impflücken in der Bevölkerung bekräftigte der Ärztepräsident seine Forderung nach einer Impfpflicht. „Wirbrauchen eine bessere Impfstrategie, zu der ich auch eine gute Aufklärung zähle. Um bestimmte, gefährliche Krankheiten wie beispielsweise die Masern zu bekämpfen, trete ich für eine bundesweite Impfpflicht für alle ein“, sagte Montgomery. „Man muss sich vergegenwärtigen, dass man mit Impfung nicht nur Verantwortung für die eigene Gesundheit übernimmt, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Die Impfpflicht ist notwendig, damit die Gesellschaft insgesamt geschützt wird.“

Gesamter Artikel als PDF