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BLÄK - Digitalisierung 4.0

München, 7. Juni 2017

„Die Digitalisierung erfasst die deutsche Wirtschaft – und das in allen Bereichen. Längst hat sie auch die Medizin erreicht“, schreibt Dr. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), in seinem Leitartikel der Juni-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes. So werde sie das heutige Gesundheitssystem grundlegend verändern, so dass Patientinnen und Patienten womöglich bald mit Diagnosen per Fernbehandlung und individuelleren Behandlungsmöglichkeiten konfrontiert sein könnten. Bereits heute werden medizinische Daten, wie etwa die Anamnese, Blutwerte oder Befunde in Arztpraxen direkt in Computersystemen erfasst. Zudem nutzten immer mehr Menschen Smartphone-Apps und Weareables, um ihren Gesundheitszustand, wie etwa Puls oder Blutzuckerspiegel, kontinuierlich zu messen. „Wir haben es mit einer immensen Menge an Daten zu tun, die verwaltet und in leistungsfähige IT-Systeme integriert werden müssen“, schreibt Rechl.

Auch die Politik fordere hier entsprechende Maßnahmen. In ihrem Positionspapier habe die CDU vorgeschlagen, die Fernbehandlung, die das ärztliche Berufsrecht in § 7 Berufsordnung (BO) verbietet, zu erleichtern. Das digitale Gesundheitswesen nehme einen breiten Raum ein, telemedizinische Behandlungen seien derzeit jedoch nur eingeschränkt gestattet, heißt es in dem Positionspapier.

„Im Zeitalter 4.0 steht der selbstbestimmte Patient an oberster Stelle“, betont Rechl. Der Patient von heute sei informierter als vor zehn Jahren. Zugleich habe sich das Anspruchsdenken der Patienten verändert, was sich auch auf die Patienten-Arzt-Kommunikation auswirke. „Klar ist: Wir müssen die Telemedizin als Chance begreifen. Mit der Anwendung von telemedizinischen Verfahren können wir die medizinische Versorgung noch effektiver und niederschwelliger gestalten.“ Wie auch Sascha Lobo auf dem Deutschen Ärztetag richtig gesagt habe: „Bei der Digitalisierung darf es nicht darum gehen, sie abzuwehren, hingegen sind wir aufgefordert, sie aktiv mitzugestalten.“ Auch die Ärzteschaft habe sich auf dem Deutschen Ärztetag geschlossen dafür ausgesprochen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen konstruktiv anzugehen.

Mehr zu „Digitalisierung 4.0“ lesen Sie in der Ausgabe 6/2017 des Bayeri-schen Ärzteblattes unter www.bayerisches-aerzteblatt.de.

Pressestelle

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