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„Keine Insellösungen im Bereitschaftsdienst“ BLÄK und KVB weisen Kritik der FDP Bayern zurück

Als „sachlich unbegründet und inhaltlich fragwürdig“ bezeichneten die Spitzenvertreter der bayerischen Ärzteschaft heute in München die Kritik der FDP Bayern an der Weiterentwicklung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Bayern. So hatte der Landesvorstand der FDP Bayern gestern in einer Presseinformation ein Moratorium der Neustrukturierung des Bereitschaftsdienstes der niedergelassenen Ärzte gefordert. Diese Forderung wird sowohl von der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) als auch der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) deutlich zurückgewiesen. Die neue Struktur des Bereitschaftsdienstes werde von einer breiten Mehrheit der Ärzteschaft getragen und biete viele Vorteile für Ärzte und Patienten. Zudem würden dadurch die Notaufnahmen der Kliniken um minderschwere Fälle entlastet.

Das bayerische Konzept besteht aus der Einrichtung von rund 110 zentral gelegenen Bereitschaftspraxen sowie einem separaten Fahrdienst, der die Ärzte zu medizinisch notwendigen Hausbesuchen bei Patienten bringt. Für die Ärzte, die die Dienste nicht selbst durchführen können oder wollen, gibt es eine Vermittlungsbörse von Poolärzten, die bayernweit Bereitschaftsdienste übernehmen. Patienten erfahren über die bundesweit einheitliche und für sie kostenfreie Rufnummer 116117, wo die nächstgelegene Bereitschaftspraxis geöffnet hat und welcher Arzt zu einem Hausbesuch kommen kann.

Der Präsident der BLÄK, Dr. Max Kaplan, sagte dazu heute in München: „Wir sehen mit Sorge einen zunehmenden Mangel an Haus- und Fachärzten für die Praxen gerade in ländlichen Regionen. Ein wesentliches Niederlassungshindernis war bislang die große Dienstbelastung im Bereitschaftsdienst, die viele junge Ärztinnen und Ärzte davon abgehalten hat, in einer Praxis tätig zu werden. Mit der neuen Struktur des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes wird diese Dauerbelastung für den einzelnen Arzt deutlich reduziert. Statt mehreren Wochen hat er künftig nur noch wenige Tage Bereitschaftsdienst pro Jahr zu leisten. Dies ist ein wesentlicher Beitrag dazu, künftig noch Nachwuchs für die Praxen zu gewinnen, um die ärztliche Versorgung auch im ländlichen Raum sicherstellen zu können. Hierfür ist – unter Berücksichtigung der regionalen Strukturen – ein bayernweites Konzept nötig. Die Vorschläge der FDP würden hingegen zu kleinteiligen Insellösungen führen, was nicht zielführend ist.“

Der Vorstand der KVB, der die Weiterentwicklung des Bereitschaftsdienstes auf der Basis der Vorgaben des Gesetzgebers sowie der Vertreterversammlung der KVB umsetzt, sieht ebenfalls gute Entwicklungschancen: „Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen aus den Regionen, in denen die neuen Bereitschaftsdienststrukturen bereits umgesetzt sind. Von den Kliniken mit Bereitschaftspraxen hören wir, dass die Verteilung der Dienste gut funktioniert und dass die Notaufnahmen sich wieder mehr auf die wirklich schweren Fälle konzentrieren können. Und die Ärztinnen und Ärzte im Bereitschaftsdienst berichten, dass der neue Fahrdienst ihnen mehr Sicherheit gibt und sie bei ihrer Tätigkeit effektiv unterstützen kann. Wir werden diesen Weg, der bis Jahresende abgeschlossen sein wird, konsequent fortsetzen und sind überzeugt, dass wir den Unkenrufen der bayerischen FDP zum Trotz künftig auch im bundesweiten Vergleich ein exzellentes System des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes haben werden“, so der Vorstand der KVB, Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp.

Ansprechpartner für die Medien:

Bayerische Landesärztekammer

Pressestelle

Tel. 0 89 / 41 47 - 268

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Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Pressestelle

Tel. 0 89 / 5 70 93 – 21 92

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