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Keine Verträge nach Gutsherrenart

BÄK-Vize fordert bessere Arbeitsbedingungen für Klinikärzte

Berlin, 02.06.2010
„Wir wollen faire Tarifverhandlungen und keine Verträge nach Gutsherrenart. Wir wollen in Anstand verhandeln, aber nicht über unanständige Angebote“, sagte der Vize-Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, anlässlich einer Großdemonstration des Marburger Bundes mit streikenden Krankenhausärzten in Köln. Die Arbeitgeber hätten noch nicht einmal alle Vereinbarungen des alten Tarifvertrages umgesetzt, wie Überstundenbezahlung und elektronische Zeiterfassung. Im Gegenteil, sie stellten sogar neue Vorbedingungen für die Verhandlungen.

„Noch schlimmer ist, dass die Ärztinnen und Ärzte nachträglich die Abschlüsse der anderen Gewerkschaften unterschreiben sollen. Aber nur Ärzte verhandeln für Ärzte. Wir werden für uns selbst sprechen und lassen uns nicht von anderen bevormunden“, mahnte Montgomery.

Tarifkompromisse für Rathäuser passten einfach nicht für Krankenhäuser. „Eine leistungsgerechte Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen vor allem in Nachtschichten und Bereitschaftsdiensten bleiben deshalb unsere Kernforderungen“, sagte Montgomery. Vielen sei überhaupt nicht klar, dass der Krankenhausbetrieb in der Nacht nur durch Bereitschaftsdienst aufrechterhalten werden kann. „Dafür aber gibt es keinen Nachtzuschlag. Lediglich bei Vollarbeit in der Nacht wird ein Zeitzuschlag gewährt, und zwar von sage und schreibe 1,28 Euro pro Stunde – das reicht noch nicht einmal für eine S-Bahn-Fahrt in Berlin mit drei Stationen. Da kann man den Arbeitgebern nur zu rufen, für Eure Dumpingangebote ist der Zug schon lange abgefahren.“

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