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Von Ärzten und Hilfsmedizinern

München, 10.09.2010

Dr. phil. Jost Küpper, Chefredakteur von „A + S aktuell“ aus München schreibt in der September-Ausgabe 2010 des Bayerischen Ärzteblattes über die Problematik von Ärzten und Hilfsmedizinern. Er fordert darin die Ärzte auf, sich bei diesem Thema auf eine ergebnisoffene Qualitätsdiskussion einzulassen. „Was soll den Ärzten dabei eigentlich passieren? Sie haben eine erstklassige Aus- und Weiterbildung“, so Küpper. Außerdem gäbe es bei Ärzten eine Fortbildungspflicht, Qualitätssicherung, Fehlermanagement, Leit- und Richtlinien, Wirtschaftlichkeitsprüfungen, kooperative Medizin und schlussendlich noch die Schweigepflicht. Das alles spreche für sich. Es sei kein neuer akademischer Gesundheitsberuf in Sicht, der ähnliches in dieser Breite für sich reklamieren könne. Deshalb lasse sich auch ganz aktuell eine Vorrangstellung in Diagnostik und Therapie bei Ärzten feststellen, von der andere nur träumen könnten. Damit habe die offene Qualitätsdiskussion um die optimale Patientenversorgung einen ganz eindeutigen Sieger, der keine Anleihen bei überkommenen Prinzipien oder alten Besitzständen brauche. Es gebe eine ganze Latte von Ärztetagsbeschlüssen, die die Delegation von ärztlichen Tätigkeiten befürworten, eine Substitution aber ablehnen. Sie machen absolut klar, dass ein Ersetzen ärztlicher Kompetenz durch nichtärztliche Gesundheitsberufe für die Mediziner ein Unding sei. Das spreche – laut Küpper – den eigenen Clan sicherlich gut an, sorge aber bei vielen Nicht-Ärzten für Erstaunen. Wenn eine Krankenschwester oder ein Pfleger auf eine Hochschule gingen und dann mit einem „Magister der Gesundheitswissenschaften“ abschließen würden, dann würde doch Qualität auf- und nicht abgebaut. Politiker würden darin sogar noch den Vorteil sehen, vielleicht doch noch im ach so teuren Gesundheitssystem haufenweise Euro einsparen zu können. Küpper konstatiert beim Berufsstand der Ärzte in berufspolitischen Fragen ein hohes Beharrungsvermögen. Wenn sich im beruflichen Umfeld der Ärzte neue Qualitäten bilden würden, sei das Kräfteparallelogramm jeweils neu auszutarieren. Und das sollte ergebnisoffen geschehen. Und wenn sich junge wilde Hilfsmediziner dennoch ein Stückchen vom Arztkuchen abschneiden würden? Dann dürften sie das laut Küpper, falls sie wirklich besser sind.

Mehr zum Thema „Von Ärzten und Hilfsmedizinern“ lesen Sie in der September-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes (www.blaek.de).

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