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Chance zur Gemeinsamkeit

München, 28.12.2010

Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), appellierte nach der fristlosen Kündigung der Hausarztverträge durch die Krankenkassen und dem Scheitern der vom Bayerischen Hausärzteverband vorangetriebenen Rückgabe der Kassenzulassungen der Hausärzte an alle Beteiligten im Gesundheitswesen, schnellstmöglich eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen herbeizuführen und eine Lösung für eine adäquate Honorierung aller Ärzte in Bayern zu finden. Nur dann sei die wohnortnahe qualitativ hochwertige ärztliche Versorgung dauerhaft zu sichern und der regional bereits vorhandene Ärztemangel abzuwenden. Kaplan wies eindringlich darauf hin, dass für die Gesetzlichen Krankenkassen nach wie vor die Regelung im Sozialgesetzbuch V gelte (§ 73 b), Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung abzuschließen.

Deutlich habe die Nürnberger Versammlung auch die Unzufriedenheit der Hausärztinnen und -ärzte mit den Rahmenbedingungen der ärztlichen Tätigkeit zutage gebracht. „Wenn rund 4.700 Ärzte zu einer Protestveranstaltung anreisen und 2.801 gar zu einem Systemausstieg bereit sind, ist dies ein deutliches Alarmsignal“, sagte Kaplan. Es sei nun an der Politik und den Krankenkassen, Wege aufzuzeigen, wie die Hausärztinnen und Hausärzte innerhalb des GKV-Systems ihre berechtigten Interessen gewahrt sehen können. „Überbordende Bürokratie und ein immer unüberschaubareres Honorarsystem verleiden allen Ärzten die Freude an ihrem Beruf“, so der BLÄK-Präsident. Die bayerischen Ärzte forderte er auf, aufgebrochene Gräben zuzuschütten, zusammenzurücken und gemeinsam die vorhandenen Interessen im Sinne einer qualifizierten Patientenversorgung zu vertreten.

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