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Versorgungsgesetz - der große Durchbruch?

München, 8. März 2011

Im Leitartikel der März-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes analysiert Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), das 14-Punkte-Papier der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag. Zur wichtigen Versorgungsplanung schreibt Kaplan: „Dem Ärztemangel muss mit einer neuen Versorgungsplanung begegnet werden, die auch die Versorgungsansprüche vor Ort berücksichtigt“. Auch finanziellen Anreizen für die Niederlassung in unterversorgten Gebieten gehöre die Zukunft. Dies könnte der geplante Strukturfonds mittels Investitions-kostenzuschüssen oder Vergütungszuschlägen leisten. Zu hinterfragen sei jedoch dessen Finanzierung und welche Strukturmaßnahmen gefördert würden.

In der sektorübergreifenden Versorgung sei die Kooperation Krankenhaus – Hausarzt zu stärken, zum Beispiel durch eine extra budgetäre Honorierung durch einen Selektivvertrag. Die Krankenhäuser sollten aber nicht durch Sanktionen in die Pflicht genommen werden. Ein weiteres Beispiel für eine sinnvolle sektorübergreifende Versorgung sei die im 14-Punkte-Papier angeregte sektorübergreifende Zentralisierung des Notdienstangebots mit einer Neuorganisation der Notdienstbezirke durch den Versor-gungsausschuss, mit dem Ziel der Bildung großer Bezirke, sodass sich für einen einzelnen Arzt die Zahl der Bereitschaftsdienste reduziere – ein Stück mehr Lebensqualität im ländlichen Raum!

Kaplan fordert im Leitartikel eine vertiefte Diskussion zur Honorarreform, zum Umbau der Kassenärztlichen Vereinigungen und zur Delegation ärztlicher Leistungen. Noch vor Ende April sollten daraus Eckpunkte für die nächste Gesundheitsreform der Koalition abgeleitet werden. Dreh- und Angelpunkt sei die künftige Bedarfsplanung. Nach Hochrechnungen der BLÄK werde es im Jahr 2020 knapp 1.400 Hausärzte in Bayern weniger geben als heute. Es sei unstrittig, dass es künftig Versorgungsengpässe auf dem Land geben werde, sowohl auf hausärztlicher als auch fachärztlicher Versorgungsebene. Die medizinische Versorgung sei eine „gesamt-gesellschaftliche Aufgabe“. Die BLÄK beteilige sich gerne an einem kritisch konstruktiven Dialog.

Mehr zum Thema „Versorgungsgesetz – der große Durchbruch?“ lesen Sie in der März-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes (www.blaek.de).

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