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Montgomery: PKV nicht dem Reformbedarf des GKV-Systems opfern

Berlin, 15.03.2012

Zur Diskussion um die Zukunft der Privaten Krankenversicherung erklärt Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer:

„Die Koexistenz von gesetzlicher und Privater Krankenversicherung (PKV) zählt zu den Stärken des deutschen Gesundheitssystems. Die Nachteile staatlicher Systeme mit langen Wartelisten, Einschränkungen der Patientensouveränität und Zweiklassenmedizin konnten in der Vergangenheit gerade durch das Zwei-Säulen-System vermieden werden.

Dabei profitiert die GKV in erheblichem Maße von einem starken System der Privaten Krankenversicherung, das durch Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung, freiberuflicher Leistungsbereitschaft und medizinischer Innovationskraft gekennzeichnet ist. Das PKV-System trägt damit maßgeblich zur Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens insgesamt bei.

Jetzt die notwendige Weiterentwicklung des GKV-Systems durch eine Destabilisierung der PKV lösen zu wollen, ist der völlig falsche Weg. Wir fordern deshalb Politiker aller Parteien auf, die Private Krankenversicherung im Interesse eines langfristig funktionsfähigen und finanzierbaren Gesundheitswesens nachhaltig zu stärken, anstatt sie durch Diskussion um einen einheitlichen Versicherungsmarkt zu unterminieren.

Das System der Krankenversicherung, das auf den Prinzipien der risikoäquivalenten Beiträge, der Kostenerstattung und Kapitaldeckung für den notwendigen demographischen Faktor basiert, darf nicht dem Reformbedarf der gesetzlichen Krankenversicherung geopfert werden. Deshalb ist die jetzt diskutierte Angleichung der Privaten Krankenversicherung an das GKV-System der falsche Weg. Ziel muss es sein, den Wettbewerb der Systeme durch Modernisierung der GKV und Stärkung der PKV zu stabilisieren.“

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