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115. Deutscher Ärztetag

Generationenvertrag, Umlageverfahren oder Kapitaldeckung


München, 08. Mai 2012

Die Fakten, wie die demografische Entwicklung mit Beitragssatzsteigerungen, Fachkräftemangel und Entvölkerung ländlicher Regionen, drohen sowohl das GKV- als auch das PKV-System zu einem Sanierungsfall zu machen, schreibt Präsident Dr. Max Kaplan in der aktuellen Ausgabe des
Bayerischen Ärzteblattes. Gleichzeitig biete das teils gelobte, teils gescholtene GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) jedoch die Möglichkeit, Versorgungsstrukturen zu ändern und Auswege aus der Sackgasse zu finden. Die Grenzen der Sektoren ambulant und stationär, der
hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung aber auch von Kuration, Rehabilitation und Prävention gelte es zu hinterfragen. Kooperation, Koordination, Arbeitsteilung, Überwindung von Schnittstellen und Vernetzung seien angesagt.
Diese und weitere System- und Finanzierungsfragen wolle man auf dem diesjährigen 115. Deutschen Ärztetag, der vom 22. bis 25. Mai in Nürnberg stattfindet, unter dem Titel „Anforderungen an eine Krankenversicherung in der Zukunft“ diskutieren. Ärztinnen und Ärzte wollen die Chance nutzen,
Konzepte in Sachen Finanzierung unseres Krankenversicherungssystems zu erarbeiten. „Wir müssen uns aktiv an dieser Diskussion beteiligen, das System, in dem wir arbeiten, mitgestalten und nicht lediglich den politikinduzierten Mangel anprangern und stöhnend mitverwalten“, so Kaplan.

Auf der Ärztetags-Agenda steht das Thema „Förderung innovativer Versorgungsstrukturen“
ganz oben, geht es doch beispielsweise um die Optimierung der medizinischen Versorgung in kooperativen, vernetzten Strukturen aber auch um die sektorübergreifende Versorgung durch ein kooperatives Belegarztwesen und die effektive Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung. Die heutige Generation von Ärztinnen und Ärzten habe ein Mandat, die Versorgungstrukturen so nachhaltig zu gestalten, dass auch künftige Generationen ihre Erfüllung in der ärztlichen Berufsausübung
finden und dabei ihre Lebensplanung adäquat gestalten können. Es gelte ein weiteres Auseinanderdriften unserer Gesellschaft von sozial Benachteiligteren und Privilegierteren, von Kränkeren und Gesünderen
sowie von geringerer und höherer Lebenserwartung zu verhindern. Gerade Ärztinnen und Ärzte seien aufgerufen, ihren Einfluss geltend zu machen und die sozialpolitischen Weichen in die richtige Richtung zu stellen. Noch ist es nicht zu spät!

Mehr dazu lesen Sie in der Mai-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes unter www.blaek.de.

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