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Aspekte einer zukunftsgerichteten Gesundheitsversorgung

München, 8. März 2013

In der aktuellen Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes wagt der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Dr. Max Kaplan, einen Ausblick auf die zukunftsgerichtete Gesundheits-versorgung.
Durch konstant niedrige Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung wird die Bevölkerung Deutschlands immer älter. Hinzu kämen ein Schrumpfen des einheimischen Erwerbspersonals, dadurch inszenierte Arbeitsmigration sowie durch den Klimawandel verstärkte globale Wanderungsbewegungen.

Kaplan betont, Alter(n) nicht generell mit Krankheit gleichsetzen zu können, gebe es doch keinen monokausalen Zusammenhang zwischen Alter und Krankheit. Mit dem (hohen) Alter steige jedoch die Wahrscheinlichkeit, an chronisch-degenerativen Erkrankungen zu leiden bzw. von Multimorbidität betroffen zu sein. „Dies hat zur Folge, dass sich die medizinische Versorgungs-realität drastisch verändert, sowohl im ambulanten als auch im
stationären Bereich.“ Weiterhin würden Ärztinnen und Ärzte sowie qualifizierte Pflegekräfte und weitere Fachkräfte im Gesundheitswesen auf allen Versorgungsebenen fehlen. Mit Verweis auf die schwierige Situation der Krankenhäuser in Bayern, bestehe im laufenden Wahljahr die zentrale Forderung an die Politik, eine faire Finanzierung zu schaffen und die Fehlanreize
im Vergütungssystem zu beheben.

Kaplan hebt außerdem hervor, dass, obwohl 82 Prozent der Bevölkerung die medizinische Versorgung als sehr gut einstufen, Bürgerinnen und Bürger sowie auch die Ärztinnen und Ärzte weitere Reformen im Bereich Pflege, Krankenhaus und ärztlicher Versorgung fordern. Im Bereich Pflege fordern 71 Prozent der Deutschen ein größeres Engagement der Politik.
Beim Thema Krankenhäuser klagen 57 Prozent der Befragten über Zeitmangel von Ärzten. 56 Prozent der Ärzte sehen heute einen Ärztemangel – mit unterschiedlichen Ausprägungen je nach Bundesland – und die Bevölkerung klagt über lange Wartezeiten beim Arzt.

„Bis heute ist es uns gelungen, Defizite in der Gesundheitspolitik zu kompensieren, sodass diese noch nicht in der Patientenver-sorgung angekommen sind“, erklärt Kaplan. Jedoch betont er, proaktiv im Wahlkampf sowie bei der künftigen Landes- und Bundesregierung die Forderungen und Vorstellung
bezüglich neuer Versorgungsstrukturen und Finanzierungs-konzepte im Sinne unserer Patientinnen und Patienten einfordern zu müssen.

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