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Weltärztebund warnt vor Normungen bei medizinischer Berufsausübung

Berlin, 09.04.2013

Der Vorstand des Weltärztebundes hat auf seiner 194. Sitzung in Indonesien eine Resolution zur Patientensicherheit und Normung von medizinischer Berufsausübung verabschiedet. Der Weltärztebund warnt darin vor den Plänen des Europäischen Komitees für Normung (CEN), medizinische Verfahren, etwa im Bereich der ästhetischen Chirurgie, durch nichtmedizinische Industrienormungs-Institutionen festzuschreiben. Diese Einrichtungen verfügten weder über die notwendigen technischen und berufsethischen Kompetenzen, noch besäßen sie ein öffentliches Mandat.

Die Resolution des Weltärztebundes basiert auf einem von der Bundesärztekammer gemeinsamen mit der spanischen und der französischen Ärztekammer eingebrachten Entwurf. Der Weltärztebund schließt sich mit der Resolution der Kritik an den Normungsverfahren den Bedenken dieser Kammern an. Die EUPläne könnten die Qualität der Versorgung und der Patientensicherheit erheblich beeinträchtigen. Anleitungen und Normen im Bereich des Gesundheitswesens müssten auf einer soliden medizinischen Evidenz beruhen und auch ethische Erwägungen einbeziehen. Nur so sei ein hohes Niveau medizinischer Leistungen zu gewährleisten.

Die Bundesärztekammer hatte sich bereits im März vergangenen Jahres in einer Stellungnahme kritisch zum Entwurf der Europäischen Union zur Normung bei Dienstleistungen in der ästhetischen Chirurgie geäußert. Auch das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) sowie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) lehnten diesen Normentwurf eindeutig ab.

Der 115. Deutsche Ärztetag 2012 hat das CEN daraufhin aufgefordert, den abgelehnten Normentwurf nicht weiterzuverfolgen und zukünftig gleichgelagerte Normentwürfe in anderen Bereichen der ärztlichen Versorgung nicht anzunehmen.

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