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Neue Medien – Lösung für den Ärztemangel?

München, 11. Juni 2013

In der Juni-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes schreibt der neue Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Dr. Wolfgang Rechl, von den Entwicklungen der Neuen Medien im medizinischen Bereich, von neuen Chancen aber auch von neuen Risiken. „Obwohl die Kommunikation immer mehr über die neuen Medien verläuft, wird der Arztbesuch nicht überflüssig,“ sagt Rechl. Vier Anwendungsmöglichkeiten könnten jedoch für Ärztinnen und Ärzten eine besondere Rolle spielen: So sei die Online-Sprechstunde über das Internet keine futuristische Vision
mehr, sondern bereits gelebte Realität.
Vor der von Dr. Ed aus Großbritannien angebotenen Sprechstunde via Internet warnt Dr. Rechl und verweist auf § 7 Abs. 4 der Berufsordnung:
„Der Arzt darf individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere auch Beratung, nicht ausschließlich über Print- und Kommunikations-medien durchführen.
Auch bei telemedizinischen Verfahren ist zu gewährleisten, dass ein Arzt den Patienten unmittelbar behandelt. Social-Media-Anwendungen wie Facebook und Twitter könnten die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zwar erleichtern, jedoch sei auch hier Vorsicht geboten. Keinesfalls sollten Kontaktdaten und E-Mail-Adressen von Patienten an das soziale Netzwerk übermittelt werden. Diese Gefahr bestünde vor allem, wenn eine automatische Synchronisation dieser Daten erlaubt werde. „Der Arzt ist verpflichtet, seine Patientendaten vor unbefugtem Zugriff zu schützen“, betont der BLÄK-Vize. Auch könne eine Datenweitergabe, beispielweise via Facebook, sofern der Arzt sie vorsätzlich weitergebe, eine Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht darstellen und strafbar sein.
Es gibt jedoch auch nützliche Apps. Gerade im Bereich der Fort- und Weiterbildung könne der Arzt mit Hilfe von Apps auf Lehrbücher, Leitlinien und wissenschaftliche Publikationen zurückgreifen und damit CME-Punkte mobil und online erwerben.

„Für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung ist der persönliche Arzt-Patientenkontakt jedoch unersetzbar“, betont Rechl. Dieser könne auch durch mobile Technik nicht ersetzt werden. Gleichzeitig könne der Einsatz von Internet und mobilen Endgeräten mit Apps eine Erleichterung darstellen, dies jedoch nur, um eine funktionierende Arzt-Patientenbeziehung abzurunden. Patienten wiederum könnten mit Patienten-Apps dazu animiert werden, mehr auf ihre Gesundheit zu achten.


Mehr dazu lesen Sie in der Juni-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes unter www.blaek.de.

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