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Gesundheitspolitischer Wahlkampf 2013

München, 9. September 2013

Blättere man derzeit durch die bundesdeutschen Medien – egal ob print oder online, Tages- oder Fachpresse – fänden sich im Rahmen des Wahlkampfes zahlreiche Beiträge zur Gesundheits-politik. „Eine der Grundsatzfragen im gesundheitspolitischen Wahlkampf 2013 lautet: Duales Gesundheitssystem von gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) erhalten oder eine Bürgerversicherung einführen?“, schreibt Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) in der aktuellen September-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes.
Der 116. Deutsche Ärztetag 2013 sprach sich eindeutig für den Erhalt des bestehenden dualen Systems von GKV und PKV aus – allerdings mit der Prämisse einer gründlichen Sanierung beider Zweige. Die Delegierten stimmten mehrheitlich einer Reformskizze zur künftigen Finanzierung des Krankenversicherungssystems mit vier wesentlichen Kernforderungen zu.
Sicherlich berge die Bürgerversicherung auch positive Aspekte, böte sie doch in ihrer reinen Idealform eine solidarische gesundheitliche Grundversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger, schreibt Bayerns Ärzte-Chef.
Kaplan hat jedoch große Sorge, „dass es mit der Einführung einer Bürgerversicherung zu einer Minimalversicherung komme und damit zu einem Absinken des aktuell hohen Versorgungsniveaus unserer Patientinnen und Patienten. Nicht alle Versicherten können sich zudem teure Zusatzpolicen leisten“. Durch den Wegfall des Wettbewerbs zwischen GKV und PKV gäbe es keine wirkliche Weiterentwicklung des Leistungsspektrums, auch die Innovationskraft würde deutlich geschwächt. Dies wäre bitter, profitieren doch derzeit maßgeblich die GKV-Versicherten von diesem Wettbewerb.
Gerade die Teilhabe Aller am medizinisch-technischen Fortschritt und den Erhalt einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung – stationär und ambulant – sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Die Bürgerversicherung sei kein „Teufelswerk“, doch sie löse die derzeitigen Probleme nicht. Vielmehr gefährde sie die jetzige hohe Qualität der Versorgung. Ein „Ja“ zum dualen Krankenver-sicherungssystem, verbunden mit mehr Transparenz für die Versicherten, bedeute mehr Selbstbestimmung aber auch mehr Eigenverantwortung für Alle. Dahin müsse unser Gesundheits-system in Zukunft steuern.

Mehr dazu lesen Sie in der September-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes unter www.blaek.de.

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