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Gutachterstelle: Anlaufstelle für Patient und Arzt

München, den 06.06.2014

In der Juni-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes spricht Dr. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen  Landesärztekammer (BLÄK), in seinem Leitartikel über die Arbeiten der Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen. Sie ist bei der BLÄK angesiedelt und Anlaufstelle für Arzt und Patient, wenn der Verdacht auf einen Behandlungsfehler besteht. „Durch ihre Ar-beit trägt die Gutachterstelle dazu bei, aufwendige und möglicherweise für den Patienten und den Arzt teure und belastende Prozesse zu vermeiden“, betont Rechl. Dabei sei die Gutachterstelle unabhängig und nicht  weisungsgebunden.
Die Gutachterstelle entscheide in der Regel nicht ohne vorher ein Gutachten eines fachgleichen Arztes einzuholen. Hierbei lege die Gutachterstelle Wert darauf, dass es sich bei diesem Arzt um einen „Praktiker“ handele, der den beklagten ärztlichen Eingriff aufgrund eigener Erfahrung beurteilen könne. Die Gutachterstelle nimmt dann ein Votum vor. Dieses beinhalte die Feststellung, ob ein Behandlungsfehler vorliegt und ob dieser ggf. zu einem Gesundheitsschaden geführt hat. „Allerdings steht damit eine juristi-sche Klärung noch aus“, erläutert Rechl.
Er verweist auch auf die Situation, in der Ärzte sich befinden, wenn ein Behandlungsfehler vorliegt. „Neben Scham- und Schuldgefühlen können akute Belastungsreaktionen auftreten. Eine solche emotionale Ausnahmesituation zu verarbeiten, ist im Arztberuf besonders schwierig, zumal wir hierauf in der Regel nicht vorbereitet werden“, erklärt Rechl. Gerade Ärzte, die überdurchschnittlichen Belastungen ausgesetzt sind und ein bedeutendes Maß an Verantwortung tragen, bräuchten jenseits des Arbeitsplatzes Anlaufstellen. „Wichtig ist, dass der Umgang mit ärztlichen Fehlern als ‚Führungsaufgabe‘ verstanden wird und auf die Bedürfnisse von Ärzten nach einem Zwischenfall eingegangen wird.“ Über Möglichkeiten der Unterstützung müssten hier sowohl die Arbeitgeber als auch die BLÄK nachdenken.

Mehr dazu lesen Sie in der Juni-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes unter www.blaek.de.

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