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Bei Schlaganfall ist schnelle Hilfe gefragt

Weilheim, 08.07.2014

Am 11. Juni fiel der Startschuss für die Kampagne „Bayern gegen den Schlaganfall“. Ziel ist es, die Bevölkerung über die Symptome des Schlaganfalls aufzuklären und für den richtigen Umgang zu sensibili-sieren. Denn schnelles Handeln und den Notruf 112 wählen kann Le-ben retten. „Patienten müssen umgehend in ein Krankenhaus einge-wiesen werden“, erklärt Dr. Karl Breu, 1. Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Weilheim-Schongau. „ Am besten ist hier ein Schlaganfallzentrum, sagt Dr. Breu. So kann schnell mit einer angemessenen Therapie begonnen werden. „Die Akutbehandlung und ei-ne daran anschließende und rechtzeitige Frührehabilitation können schlimme Folgen eines Schlaganfalls wie schwere Behinderungen verhindern.“ Im Klinikverbund Weilheim-Schongau sind die Standorte Weilheim und Schongau im TESAURUS Telemedizin-Netzwerk regionale Schlaganfallzentren.
Mit der Kampagne soll die Bevölkerung über Symptome und Risikofaktoren eines Schlaganfalls aufgeklärt werden. Neben der Bevölkerung wird auch das medizinische Fachpersonal der Notfallkette für die Erkrankung sensibilisiert.
„Es zählt jede Minute“, betont Dr. Breu. Wie das Wort „Schlaganfall“ schon besagt, zählt ein schlagartiges Schwächegefühl oder Lähmun-gen in einer Körperhälfte ebenso wie Gefühllosigkeit in unterschiedli-chen Körperregionen, Sprach-, Hör- und Sehstörungen sowie heftiger Kopfschmerz, starker Schwindel und Bewusstlosigkeit zu den typi-schen Symptomen.
„Durchschnittlich alle drei Minuten erleiden Menschen deutschland-weit einen Schlaganfall, damit zirka 110 täglich allein in Bayern“, erklärt Dr. Breu. Jährlich sind rund 270.000 Menschen in Deutschland von einem Schlaganfall betroffen. Der Schlaganfall zählt damit zu den großen Volkskrankheiten und ist die häufigste Ursache einer bleibenden Behinderung im Erwachsenenalter. „Galt der Schlaganfall noch vor einigen Jahren als schweres Schicksal, so ist er heute gut behandelbar, jedoch umso früher, umso erfolgreicher“, erklärt Dr. Breu. Dennoch oder gerade deswegen werde der Schlaganfall als gefährliche Erkrankung vielfach unterschätzt. Nur so ist zu erklären, dass nur ein Viertel der Betroffenen rechtzeitig eine behandelnde Klinik erreiche.
Hier setzt die Aufklärungskampagne an. In Kooperation mit zahlreichen Krankenhäusern und Organisationen aus dem Gesundheits- und Rettungswesen finden noch bis August in ganz Bayern Veranstaltungen zu Prävention, Erkennung und Behandlung des Schlaganfalls statt. Zudem tourt ein doppelstöckiger „Schlaganfall-Infobus“ acht Wochen durch mehr als 50 Städte in Bayern, in dem sich Interessierte vor Ort von Neurologen und weiteren Experten aufklären und beraten lassen können.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bayern-schlaganfall.de

Dr. Karl Breu

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