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Für gute Medizin in Bayern

München / Weiden, 24.10.2014

Tätigkeitsbericht 2013/14 der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)
Die BLÄK berichtet mit dem Tätigkeitsbericht 2013/14 über die geleistete Arbeit. Viele gesundheitspolitische Themen standen auch in diesem Berichtszeitraum ganz oben auf der Agenda: ärztlicher Nachwuchsmangel, die fortwährende Unterfinanzierung im ambulanten und stationären Bereich und die daraus resultierende wachsende Überregulierung und Kommerzialisierung der Krankenhäuser, der schleppende Reformprozess der Gebüh-renordnung für Ärzte (GOÄ), Sterbebegleitung, Korruption im Gesundheitswesen oder Behandlungsfehler. BLÄK-Präsident Dr. Max Kaplan liegt vor allem der ärztliche Nachwuchs am Herzen: „Der BLÄK-Slogan ‚Für gute Medizin in Bayern‘ lässt sich nur dann dauerhaft verwirklichen, wenn wir dem Ärztemangel entgegenwirken und genügend junge Menschen für den Arztberuf begeistern können“. Die BLÄK setze sich deshalb auf allen Ebenen dafür ein, die Attraktivität des Arztberufs zu erhöhen und die angehenden Ärztinnen und Ärzte auf das erforderliche Facharztniveau weiterzubilden.

Ärztliche Weiter- und Fortbildung
Zum 31. Mai 2014 lag die Anzahl der Weiterbildungsbefugnisse bei 11.073 (Vorjahr: 10.423). Der zahlenmäßige Löwenanteil entfällt mit 2.545 Weiterbildungsbefugnissen auf die Allgemeinmedizin. Im Berichtszeitraum gingen bei der BLÄK 3.457 Anträge (Vorjahr: 3.476) auf Anerkennung einer Qualifikation nach der Weiterbildungsordnung (WO) ein. Es entfielen 2.166 Anträge (Vorjahr: 2.152) auf eine Facharzt- bzw. Schwerpunktbezeichnung und 1.167 (Vorjahr: 1.199) auf eine Zusatzbezeichnung.
Die BLÄK bietet derzeit 30 verschiedene eigene Fortbildungsseminare zu unterschiedlichen Themenbereichen an. Dabei wird verstärkt der Einsatz von Blended-Learning-Konzepten nachgefragt und angeboten. An den 1.111 Fortbildungsveranstaltungen der Ärztlichen Kreisverbände (ÄKV) nahmen knapp 30.000 Ärztinnen und Ärzte teil. Die BLÄK hat im Vergleich zum Vorjahr 6,2 Prozent mehr Fortbildungsver-anstaltungen anerkannt, nämlich 58.810 (Vorjahr: 55.385).

Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen
Die Zahl der Patienten, die sich an die Gutachterstelle wandten, um eine nach ihrer Meinung fehlerhaft durchgeführte ärztliche Behandlung begutachten zu lassen, blieb im Berichtszeitraum mit 1.252 (Vorjahr: 1.247) fast gleich. 1.334 Verfahren konnten abgeschlossen werden (Vorjahr: 1.172). Die Behandlungs-fehlerquote war mit 29 Prozent gleich hoch wie im Berichtszeitraum 2012/2013. Damit liegt Bayern in etwa auf gleicher Höhe mit der bundesweiten Behandlungsfehlerquote. Im Internet ist die Gutachterstelle mit einer eigenen Homepage präsent unter www.gutachterstelle-bayern.de.

Berufsordnung und Rechtsfragen
Fast 4.000 schriftliche Anfragen und Beschwerden zur Berufsordnung sind bei der BLÄK eingegangen. Dazu gehören unter anderem Beschwerden von Patienten, Vertragsprüfungen für Ärzte, Gutachterbenennungen für Gerichte oder die Ausstellung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen. Im Berichtszeitraum wurden außerdem 239 Mitteilungen in Strafsachen und 66 Mitteilungen zu Approbationsverfahren bearbeitet. Die Approbationsbehörde kann als Konsequenz eine Approbation entziehen, ruhend stellen oder die weitere Berufsausübung mit Auflagen versehen. Diese Zahlen liegen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Darunter fallen zum Beispiel Verstöße gegen das Betäubungsmittelrecht, Betrugsvorwürfe oder Strafta-ten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Die Rechtsabteilung kümmerte sich um eine Vielzahl juristischer Themen und unterstützte die ärztlichen Kreis- und Bezirksverbände in Rechtsfragen, unter anderem zu irreführenden oder anpreisenden Werbeanzeigen, Behandlungsfehler, Verletzung der Aufklärungspflicht, unzulässige Führung akademischer Grade und Hochschulbezeichnungen oder Arztbewertungen. Im Wettbewerbsrecht standen erneut Angebote von Internetportalen im Vordergrund.

Sonstiges
Die seit Juli 2011 bestehende Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) hat sich sehr gut bewährt und betreut bereits 59 Weiterbildungsverbünde in Bayern. Die KoStA wird getragen von der BLÄK, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), der Bayerischen Krankenhausge-sellschaft (BKG) und dem Bayerischer Hausärzteverband (BHÄV).
Das Informationsangebot für Ärzte und Patienten wurde auf dem Internetportal www.blaek.de weiter verbessert und ausgeweitet. Auf der Homepage gibt es mit der Funktion „Ihr direkter Draht zur BLÄK“ eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge zu äußern.

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