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Wiedereinstiegsseminare auf Erfolgskurs

München, 13. November 2015

„Gestärkt durch ein Wiedereinstiegsseminar nach einer Berufspause nehmen knapp 70 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder eine ärztliche Tätigkeit auf", zieht Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) Bilanz.

Der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten nimmt sowohl im stationären als auch im ambulanten Sektor seit Jahren stetig zu. Gleichzeitig scheiden aus demografischen Gründen in den kommenden Jahren insbesondere hausärztlich tätige Ärztinnen und Ärzte aus dem Berufsleben aus. Daher ist die Gruppe der Ärztinnen und Ärzte, die zwar im „Berufsalter" jedoch nicht ärztlich tätig ist, von großem Interesse. „Die BLÄK bietet genau für diese ‚stille Reserve‘ seit 2003 einwöchige Wiedereinstiegsseminare sehr erfolgreich an", so Kaplan.

Das Ärzteteam Dr. Dagmar Schneider (BLÄK), Dr. Jost Steinhäuser und Dr. Johann-Wilhelm Weidringer (BLÄK) haben erstmalig die Wiedereinstiegsseminare der BLÄK evaluiert. Laut ihrer Analyse lebten 2014 in Deutschland 41.039 Ärztinnen und Ärzte im „Berufsalter", die nicht ärztlich tätig waren; in Bayern zählten 6.615 zu dieser Zielgruppe. Die drei häufigsten Gründe für den Berufsausstieg waren Arbeitslosigkeit, Elternzeit und Tätigkeit im Haushalt. Um herauszufinden, welchen Anteil die Seminare beim Wiedereinstieg in eine ärztliche Tätigkeit hatten, wurde ein Fragebogen erarbeitet, der an alle ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wiedereinstiegsseminare in Bayern aus den Jahren 2010 bis 2013 versendet wurde. Die Teil-nehmer dieser ersten Analyse von Wiedereinstiegsseminaren in Deutschland waren zum überwiegenden Teil weiblich, durchschnittlich 46 Jahre alt und seit knapp zehn Jahren nicht mehr ärztlich tätig. Hauptberufswunsch für rund die Hälfte der Seminarteilnehmer war und ist die Allgemeinmedizin, rund ein Viertel hatte bereits eine abgeschlossene Facharztweiterbildung. 69 Prozent der Teilnehmer hatten nach dem Seminar wieder eine ärztliche Tätigkeit aufgenommen. Der Einfluss des Seminars, wieder ärztlich tätig zu sein, wurde von der Hälfte der wieder ärztlich tätigen Teilnehmer als groß („sehr viel" oder „viel") eingeschätzt. Rund zwei Drittel dieser Ärzte sind durch das Seminar fachlich bestärkt worden. Jeder fünfte Teilnehmer gab an, dass das Seminar die Gebietswahl beeinflusst habe.

„Rechnet man die Ergebnisse der Analyse deutschlandweit hoch und vorausgesetzt alle Ärztinnen und Ärzte in „Auszeit" nähmen an diesen Wiedereinstiegsseminaren teil, könn-ten durch diese verhältnismäßig niederschwellige Intervention bis zu 28.000 Ärztinnen und Ärzte für die ärztliche Tätigkeit gewonnen werden", folgerte Kaplan. Mehr dazu lesen Sie in der November-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes www.bayerisches-aerzteblatt.de.

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