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Wann ist weniger Medizin mehr - gemeinsam klug entscheiden!

Akademien der Bundesärztekammer im Dialog: Wann ist weniger Medizin mehr - gemeinsam klug entscheiden!

Wann ist weniger mehr, welche Therapie ist wirklich wichtig und wie können Patienten bei der Auswahl geeigneter Behandlungswege besser eingebunden werden? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich Haus- und Fachärzte am 9. Januar 2016 auf der Veranstaltung „Akademien der Bundesärztekammer im Dialog“ befasst. „Im Kern geht es darum, wie wir kluge Entscheidungsstrategien entwickeln können, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery zur Eröffnung der Veranstaltung. „Und das wollen wir interdisziplinär, kollegial und sektorenübergreifend machen.“

Bei der Veranstaltung der Bundesärztekammer (BÄK) beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Themen Multimorbidität und Polypharmazie sowie mit der von Fachgesellschaften ins Leben gerufene Initiative „Klug entscheiden“. Dr. Max Kaplan, Vize-Präsident der Bundesärztekammer, wies darauf hin, dass die enormen Leistungen der Medizin Hoffnungen geweckt haben, die nicht immer und überall erfüllt werden können. „Wir Ärzte sollten nicht versucht sein, diese übermäßigen Ansprüche durch nichtzwingend indizierte Behandlungen kompensieren zu wollen. Das wäre berufsethisch nicht zu vertreten und bei kontraindizierter Behandlung sogar rechtlich verwerflich.“ Hinzu komme, dass der Minimierung des Patientenrisikos eine Maximierung des ärztlichen Haftungsrisikos gegenüberstehe. „Durch diese Verrechtlichung der Medizin besteht die Gefahr, dass sich eine Defensiv-Medizin entwickelt, die zu Überdiagnostik führen kann.“

Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter www.bundesaerztekammer.de

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