Skip to main content

Leistungsträger statt Leistungserbringer

München, 12. April 2011

Im Leitartikel der April-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes spricht die Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Dr. Heidemarie Lux, von der fehlenden Wertschätzung des Arztberufs durch die Politik, die Krankenhaus-Arbeitgeber und die Medienberichterstattung. So sei es bezeichnend, dass an der von Dr. Philipp Rösler (FDP) und von Dr. Markus Söder (CSU) gegründeten Ethik-Kommission „Krankenhaus der Zukunft“ Vertreter der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des Pflegerats beteiligt werden, nicht aber die Ärzte. „Von unseren Arbeitgebern werden wir gerne als Kostentreiber bestenfalls als Leistungserbringer und selten als Leistungsträger bezeichnet“, erklärt die Vizepräsidentin.

Ein Blick in die Medien könne auch nicht gerade das Selbstwertgefühl der Ärzte stärken, gerade für Ärztinnen sei es wichtig, familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Speziell in Deutschland führen die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. die fehlenden Teilzeitmöglichkeiten, dazu, junge Ärztinnen und zunehmend auch junge Ärzte von einer Karriere in der Patientenversorgung abzuhalten. Zukünftig müsse es gelingen, auf die Motivationskrise der jungen Ärztinnen und Ärzte mit geeigneten Maßnahmen zu reagieren. Sowohl die Politik als auch die Ärzteschaft seien hier zum Handeln aufgefordert.

Weiterbildung und Fortbildung gehörten zu den Aufgaben der Ärzte, wie auch die Evaluation der Weiterbildung. „Auch in der Medizin muss die Vermittlung von Wissen ‚moderner’ werden. Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung müssen spannender, interessanter und motivierender gestaltet werden“, erklärt die Vizepräsidentin. Mit intelligenten Lösungen soll dem Ärztemangel in dünn besiedelten Regionen entgegengewirkt werden. „So gibt es Kliniken und Verbünde, die in Sachen ‚Arzt-Akquise’ neue Wege gehen, wie in Lichtenfels oder Amberg. Es wäre absolut begrüßenswert, wenn sich solche Modelle flächendeckend ausbreiten würden.“ Die Attraktivität der Weiterbildungen zu erhöhen, setzt sich auch die Bayerische Landesärztekammer als langfristiges Ziel, um dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken und um den Ruf des Arztberufs zu stärken.

Mehr zum Thema „Leistungsträger statt Leistungserbringer“ lesen Sie in der April-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes (www.blaek.de).

Gesamter Artikel als PDF