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Prävention und ärztliche Fortbildung in Bayern

München/Augsburg, 12. Oktober 2012

Prävention
„Prävention und Gesundheitsförderung sind lohnenswerte Investitionen in die persönliche Gesundheit und bewirken auch einen nachhaltigen gesamtgesellschaftlichen Nutzen“, erklärte Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) im Vorfeld des 71. Bayerischen Ärztetages. Im vergangenen Jahr hat die BLÄK ihre Aktivitäten in der Prävention weiter intensiviert. Besonders das im Herbst 2011 gestartete Präventionsprojekt „Rezept für Bewegung“ sei gut angelaufen. In einer Kooperation zwischen BLÄK, dem Bayerischen Sportärzteverband und dem Bayerischen Landes-Sportverband sollen möglichst viele Patientinnen und Patienten zu mehr präventiver Bewegung motiviert werden. Bewegung könne Krankheiten des Herz-Kreislauf- und des Stoffwechselsystems sowie des Bewegungsapparates verhindern und zur Entspannung beitragen. Die bayerischen Ärztinnen und Ärzte können deshalb ihren Patienten ein „Rezept für Bewegung“ ausstellen. Mit diesem Rezept könne bei jedem Mitgliedsverein des Bayerischen Landes-Sportverbandes ein passender Kurs besucht werden. Die Teilnahme an diesen Kursen der Sportvereine werde von den meisten gesetzlichen Krankenkassen finanziell gefördert. Anlässlich des 71. Bayerischen Ärztetages gehen die Ärztinnen und Ärzte mit gutem Beispiel voran: Am Samstag veranstaltet die BLÄK vor Beginn der Arbeitstagung einen 30-minütigen Gesundheitslauf.

Weitere Präventionsaktionen waren unter anderem die Aktionswoche Männergesundheit und die Kampagne: Masern-Impfung für junge Erwachsene. Informiert wurden Ärztinnen und Ärzte über die Flyer „Sonne(n) mit Verstand“ und die geplante Aktion: „Schwanger? Null Promille – Danke“. Die BLÄK stellt Ärzten im Internet Mustervorträge zur Verfügung, damit sie vor Ort in den Schulen beispielsweise über „Richtige Ernährung“, „Bewegung“ oder „Sexualkunde“ referieren und aufklären können. So beteiligt sich die BLÄK auch wieder an der Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit, die vom 15. bis 19. Oktober 2012 mit dem Motto „Nachhaltige Ernährung“ durchgeführt wird. Bei vielen Präventionsmaßnahmen arbeitet die BLÄK intensiv mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmit-telsicherheit (LGL) zusammen.

Ärztliche Fortbildung
Das 11. Suchtforum, das unter dem Titel „Ältere Süchtige – süchtige Ältere“ stand, wurde mit 500 Teilnehmern im April 2012 in München durchgeführt. Die Wiederholungsveranstaltung findet am 7. Dezember 2012 in Nürnberg im Rahmen des Bayerischen Fortbildungskongresses (BFK) statt. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) wird am 21. November 2012 die Vortragsreihe „Ärzte und Selbsthilfe im Dialog“ mit dem Thema „Chronischer Schmerz“ eröffnet. Neu aufgelegt wurde das Fortbildungs-Curriculum „Krankenhaushygieniker/in“. Die Änderung der Verordnung zur Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen (MedHygV) ist in Bayern am 1. September 2012 in Kraft getreten. Jede Klinik muss einen Krankenhaushygieniker vorweisen. Die dafür notwendige strukturierte Fortbildung wird zeitnah von der BLÄK angeboten.

Die BLÄK hat im Berichtsjahr 2011/12 105 Fortbildungsveranstaltungen angeboten, die von knapp 5.500 Teilnehmern besucht wurden. Gut angenommen wurde die Ergänzung von Präsenzveranstaltungen mit Selbstlerneinheiten und die Verwendung von interaktiven audiovisuellen Hilfsmitteln. Viele weitere Fortbildungsmaßnahmen fanden auf Kreis- und Bezirksebene statt.

Im Juni 2012 haben die ersten 38 Teilnehmer die Qualifizierung zum Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) erfolgreich abgeschlossen.

Ausschüsse und Kommissionen
Die 2011 neu gebildete „Qualitätssicherungs-Kommission Substitutions-Beratung“ legte die Themenschwerpunkte für ihre Arbeit fest. Besprochen wurde zum Beispiel die Intoxikation bei einem Missbrauch von Fentanyl-Pflastern. Die Kommission diskutierte das Problem der Vergütung der Substitution und konzipierte verschiedene Fortbildungsmaßnahmen in der Substitutionsbehandlung. Im Bayerischen Ärzteblatt und im Internet unter www.blaek.de erscheint eine neue Serie mit Praxisbeispielen. Gestartet wird im Oktober 2012.

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