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Für gute Medizin in Bayern

München/Augsburg, 12. Oktober 2012

Tätigkeitsbericht 2011/2012 der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

Der Berichtszeitraum 2011/2012 war für die BLÄK geprägt von einer Fülle an sozial-, gesundheits- und berufspolitischen Themen. Im Fokus der Tätigkeiten der BLÄK standen neben der Diskussion um die Zukunft der medizinischen Versorgung unter anderem das Problem des Ärztemangels im stationären und ambulanten Bereich und die Förderung des ärztlichen Nachwuchses. Präsident Dr. Max Kaplan erklärte dazu: „Wir müssen auf die Faktoren Einfluss nehmen, die unsere jungen Kolleginnen und Kollegen davon abhalten, in der Patientenversorgung tätig zu werden und auch vor einer Niederlassung in der Praxis zurückhalten. Hierfür müssen wir verstärkt auf die universitäre Ausbildung Einfluss nehmen und die Attraktivität der Weiterbildung verbessern.“ Weitere Schwerpunkte in der politischen Arbeit waren die ambulante spezialfachärztliche Versorgung, die Novelle der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), die neuen Hausarztverträge, die Diskussionen um die Abschaffung der Praxisgebühr, der Umgang mit den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), der Einsatz der Präimplantationsdiagnostik (PID), die Sterbebegleitung sowie das Thema Organtransplantationen und die neu eingeführte Entscheidungslösung bei der Organspende.

Ärztliche Weiter- und Fortbildung
Zum 31. Mai 2012 lag die Anzahl der Weiterbildungsbefugnisse bei 9.609 (Vorjahr: 14.954). Der Rückgang erklärt sich durch das Auslaufen von Übergangsbestimmungen. Der zahlenmäßige Löwenanteil entfällt mit 2.172 Weiterbildungsbefugnissen auf die Allgemeinmedizin. Im Berichtszeitraum gingen bei der BLÄK 3.711 Anträge (Vorjahr 3.535) auf Anerkennung einer Qualifikation nach der Weiterbildungsordnung (WO) ein. Es entfielen 2.435 Anträge (Vorjahr 2.254) auf eine Facharzt- bzw. Schwerpunktbezeichnung und 1.143 (Vorjahr 1.086) auf eine Zusatzbezeichnung. Die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten lagen bei korrekt gestellten Anträgen im Schnitt nicht über vier Wochen.

Die BLÄK bietet derzeit 24 verschiedene eigene Fortbildungsseminare zu unterschiedlichen Themenbereichen an. Dabei wird verstärkt der Einsatz von Blended-Learning-Konzepten angeboten. An den 1.101 Fortbildungsveranstaltungen der Ärztlichen Kreisverbände (ÄKV) nahmen zirka 32.100 Mediziner teil. Die BLÄK hat im Vergleich zum Vorjahr 1,7 Prozent mehr Fortbildungsveranstaltungen anerkannt, nämlich 54.921 (Vorjahr: 54.024).

Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen
Die Zahl der Patienten, die sich an die Gutachterstelle wandten, um eine nach ihrer Meinung fehlerhaft durchgeführte ärztliche Behandlung begutachten zu lassen, stieg im Berichtszeitraum auf 1.093 (Vorjahr: 1.023). 1.178 Verfahren konnten abgeschlossen werden (Vorjahr: 948). Die Behandlungsfehlerquote lag bei 33 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent). Damit liegt Bayern in etwa auf gleicher Höhe mit der bundesweiten Behandlungsfehlerquote. Im Internet ist die Gutachterstelle mit einer eigenen Homepage präsent unter www.gutachterstelle-bayern.de.

Berufsordnung und Rechtsfragen
Fast 4.400 neue schriftliche Anfragen und Beschwerden wurden bearbeitet. Davon entfielen 715 auf den Bereich Gebührenordnung. 761 Anfragen gab es zu Unbedenklichkeitsbescheinigungen und 547 zu Gutachterbenennungen. Die Rechtsabteilung kümmerte sich um eine Vielzahl verschiedener Themen und unterstütze die ärztlichen Kreis- und Bezirksverbände in Rechtsfragen (zum Beispiel Herausgabe von Patientenunterlagen, Behandlungsfehler, Verletzung der Aufklärungspflicht, unzulässige Führung akademischer Grade und Hochschulbezeichnungen, Rabattplattformen). Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 31 Rügen erteilt und 9 Verfahren bei den Berufsgerichten geführt. Im Wettbewerbsrecht standen erneut Angebote von Internetportalen im Vordergrund.

Sonstiges
Die neu gebildete Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) betreut bereits 24 Weiterbildungsverbünde in Bayern.
Das Informationsangebot für Ärzte und Patienten wurde auf dem Internetportal www.blaek.de weiter verbessert und vergrößert. Auf der Homepage gibt es mit der Funktion „Ihr direkter Draht zur BLÄK“ eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge zu äußern. Das Dienstleistungsangebot an unsere Mitglieder wurde verbessert.

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