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(Muster-)Weiterbildungsordnung für Ärzte wird überarbeitet

Hannover, 30.05.2013

Die (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) der Ärztinnen und Ärzte soll überarbeitet werden. Der 116. Deutsche Ärztetag in Hannover hat die Bundesärztekammer und die Landesärzte-kammern beauftragt, die vorgelegten Vorschläge für die Überarbeitung der MWBO der Berufsverbände und Fachgesellschaften noch im laufenden Jahr in einem Konvergenzverfahren zu beraten. Eine beschlussreife Novelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung soll möglichst dem 117. Deutschen Ärztetag 2014 vorgelegt werden.
Bereits der 115. Deutsche Ärztetag in Nürnberg hatte im vergangenen Jahr eine Novellierung der (Muster-)Weiter-bildungsordnung um eine inhaltliche Neuausrichtung hin zu einer kompetenzbasierten Weiterbildung beschlossen. Das Reformkonzept wurde dem Ärzteparlament in diesem Jahr vorgelegt. Es bildet die Inhalte der Weiterbildung in Kompetenzblöcken anstelle der bisherigen kleinteiligen Spiegel-strich-Aufzählungen ab. Dadurch soll die (Muster-)Weiter-bildungsordnung strukturierter und praxisbezogener werden. „Die Spiegelstrich-Aufzählungen waren teilweise zu differenziert und in der Kürze der Weiterbildungszeit kaum zu leisten“, erklärt Dr. Franz-Joseph Bartmann, Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer. Daher sei auch geplant, die Richtzahlen für definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren zu reduzieren und diese stärker an didaktischen Anforderungen sowie der Versorgungsqualität auszurichten.

Angesichts der hohen Bereitschaft der jungen Ärztegeneration, im Zweifel in andere Berufsfelder zu wechseln, soll die ärztliche Weiterbildung in Zukunft wesentlich an Attraktivität gewinnen. „Wir wollen mehr Flexibilität erreichen. Zukünftig sollen die weiterzubildenden Ärztinnen und Ärzte schon zu Beginn ihrer Weiterbildung mehr Planungssicherheit haben“, sagte Bartmann.

Der Deutsche Ärztetag 2013 forderte in einem weiteren Beschluss die Ärztekammern und Weiterbilder auf, Regelungen zu schaffen, die eine strukturierte Weiterbildung auch im Rahmen von Teilzeittätigkeiten und im Verlauf von Schwangerschaften sicherstellen.


Die Ergebnisse einer Evaluation der Weiterbildung hatten gezeigt, dass sich viele Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung unter anderem strukturiertere Weiterbildungspläne und familien-freundlichere Arbeitszeitmodelle wünschen. Im Jahr 2011 hatten sich mehr als 9.000 Weiterbildungsbefugte und über 20.000 weiterzubildende Ärztinnen und Ärzte bundesweit an einer Befragung beteiligt, mit der Bundesärztekammer und die Landesärztekammern die Stärken und Schwächen des ärztlichen Weiterbildungssystems ausgelotet haben. Die Weiterbildung soll auch in Zukunft regelmäßig evaluiert werden, beschloss das Ärzteparlament und bat die Bundesärztekammer, die nächste bundesweite Befragung zur Qualität der Weiterbildung im Jahr 2015 durchzuführen.

Ferner forderte der Ärztetag eine angemessene Finanzierung der ärztlichen Weiterbildung im klinischen und im niedergelassenen Sektor. Auch müssten die Abteilungen ausreichend mit Fachärzten besetzt sein, um eine gute Weiterbildung sicherzustellen.

Noch bis zum 31. Mai 2013 tagt der 116. Deutsche Ärztetag in Hannover. Videos von der Eröffnungsveranstaltung und von den Plenumssitzungen des Ärztetages können auf der Internetseite der Bundesärztekammer unter www.baek.de abgerufen werden. Folgen Sie der Bundesärztekammer auch auf Twitter (https://twitter.com/BAEKaktuell) und halten Sie sich über die Diskussionen des Ärztetages auf dem Laufenden.

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