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GKV-Finanzentwicklung 2009 besser als erwartet

Die Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen ist im Krisenjahr 2009 offenbar besser verlaufen als erwartet. Nach den jetzt vorliegenden vorläufigen Finanzergebnissen haben die Kassen im vergangenen Jahr einen Überschuss von rd. 1,1 Mrd. Euro zu verzeichnen. Den Einnahmen in Höhe von 171,9 Mrd. Euro standen Ausgaben in Höhe von 170,8 Mrd. Euro gegenüber, erklärte das Bundesgesundheitsministerium heute. Für den Gesundheitsfonds allerdings ergebe sich – insbesondere aufgrund der konjunkturbedingten Einnahmenausfälle – ein Defizit in Höhe von 2,48 Mrd. Euro. Dies resultiere aus den Einnahmen von rd. 164,51 Mrd. Euro und den Ausgaben von 166,99 Mrd. Euro im Jahr 2009.

In der Summe der Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen und des Defizits des Gesundheitsfonds bleibt somit für die GKV ein Defizit von 1,4 Milliarden Euro. Dies sei eine Folge der konjunkturellen Entwicklung, erklärte das Gesundheitsministerium. Die endgültige GKV-Bilanz für das Startjahr des Gesundheitsfonds werde voraussichtlich Ende Juni 2010 vorliegen.

In diesem Jahr stünden den Kassen Steuermittel von insgesamt 15,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund dürfte sich das bislang erwartete Defizit im Jahr 2010 in etwa halbieren, erklärte das Ministerium. Durch den höheren Bundeszuschuss könnten Zusatzbeiträge oberhalb des gesetzlich vorgesehenen Schwellenwerts von monatlich acht Euro in der Regel vermieden werden, so das BMG. Die Kassen seien aufgefordert, vorhandene Wirtschaftlichkeitsreserven im gesamten Ausgabenbereich auszuschöpfen.

Die dem Volumen nach größten Ausgabesteigerungen im GKV-System gab es 2009 bei der ambulanten Behandlung (plus 7,4 Prozent je Versichertem auf 30,6 Milliarden Euro) und bei den Krankenhäusern (plus 6,6 Prozent auf 56,4 Milliarden Euro). Darin würden sich die Zusatzmittel aus der Honorarreform für die Ärzte sowie die um 3,5 Milliarden Euro aufgestockten Mittel für die Krankenhäuser niederschlagen. Die Arzneimittelausgaben erhöhten sich um 5,3 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro. Dies sei maßgeblich durch Ausgabenanstiege im Bereich der patentgeschützten Arzneimittel verursacht, so das Ministerium. Konkrete Vorschläge für eine wirksame Begrenzung der Arzneimittelausgaben werden in Kürze vorgelegt, heißt es.

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